Mücken: Was tun gegen die kleinen Plagegeister?

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Jeder von uns kennt die kleinen Blutsauger, die uns im Sommer regelmäßig die Nerven und das Blut rauben: Mücken!

Was man gegen die Plagegeister tun kann – und warum sie bestimmte Personen als “Beute” bevorzugen – wir haben’s für euch ✔ gecheckt!

Mücken: Harmlose Männchen, stechende Weibchen

Mücken existieren schon seit etwa 80 Millionen Jahren. In Mitteleuropa sind derzeit etwa 100 Unterarten bekannt.

Mücken ernähren sich hauptsächlich von zuckerhaltigen Pflanzensäften oder Nektar. Lediglich für die Eiproduktion und -ablage brauchen die Mücken das proteinhaltige, energiereiche Blut von Mensch oder Tier. Daher erklärt sich auch, dass nur die weiblichen Mücken stechen. Männliche Mücken benötigen kein Blut!

Dumm nur, dass man auf den ersten Blick männliche von weiblichen Mücken kaum unterscheiden kann. Zwar haben männliche Mücken keinen Stechrüssel, sondern lediglich einen Saugrüssel. Auch sind die Fühler der männlichen Mücke stärker gefiedert, weil sie damit vorbeifliegende Weibchen orten können – aber wer betrachtet eine Mücke schon so genau, wenn sie durch das ewige Gesumme den Schlaf raubt?

Warum juckt ein Mückenstich?

Die Mücken-Weibchen sind mit hochspezialisierten Stechrüsseln ausgerüstet, mit denen sie die feinen Blutgefäße anzapfen können. Dabei injizieren sie gleichzeitig eine Art Speichelflüssigkeit, die unter anderem die Einstichstelle betäuben soll.

Das große Jucken kommt meist erst später, wenn das Sekret vom Immunsystem des Wirtstieres entdeckt wird. Dieses reagiert dann mit den bekannten Schwellungen und dem Juckreiz.

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Beliebte Opfer

Mücken scheinen bestimmte Personen zu bevorzugen. Ich selbst kenne das auch: Ich werde glücklicherweise meist von den kleinen Blutsaugern verschont, während eine Person zwei Meter neben mir geradezu zerstochen wird.

Woran liegt’s?

Zuerst einmal müssen die Mücken ein potentielles Opfer finden – und das tun sie hauptsächlich, indem sie auf Kohlendioxid reagieren, welches wir alle mit dem Atem ausstoßen.

ABER: Da das Atmen unvermeidlich ist, kann hier noch kein bevorzugtes Opfer festgestellt werden. Was also veranlasst die Mücke, die eine Person anzufallen, während die andere daneben völlig unbehelligt bleibt?

Dazu gibt es mehrere Theorien:

  • In einem Versuch wurde festgestellt, dass Menschen mit der Blutgruppe 0 fast doppelt so oft von Mücken gestochen wurden wie Menschen mit der Blutgruppe A. Die Blutgruppe B lag im Wert zwischen diesen beiden Blutgruppen. – Jetzt gibt es aber Menschen wie mich, die mit Blutgruppe 0 trotzdem so gut wie nie gestochen werden. Auch dafür haben die Wissenschaftler eine Erklärung: Circa 85 % der Menschen signalisieren ihre Blutgruppe über ein chemisches Signal über die Haut – heisst, die restlichen 15 %, die das aus welchem Grund auch immer nicht tun, sind für die Mücken so gut wie unsichtbar. Und zwar unabhängig davon, welcher Blutgruppe sie angehören.

    Da freue ich mich aber: Ich scheine zu den wenigen zu gehören, die eine Art Mücken-Tarnkappe haben 🙂

  • Auch der Körpergeruch spielt eine Rolle. Dieser setzt sich bei uns je nach Stoffwechsel oder genetischer Veranlagung unterschiedlich zusammen. Signalgebend für die Mücken scheinen dabei vor allem die Stoffe Milchsäure, Ammoniak und Harnsäure zu sein. Festgestellt wurde in Versuchen überdies auch, dass Biertrinker häufiger gestochen wurden als Nicht-Biertrinker. Woran das liegt, konnte aber noch nicht geklärt werden.
  • Mücken lieben hohe Körpertemperaturen. Deshalb sind vor allem Menschen gefährdet, die gerade erhöhter körperlicher Aktivität nachgehen – sei es Sport oder Arbeit. Hinzu kommt hier, dass mit der Tätigkeit auch mehr Schweiß und mehr Geruchsstoffe freigesetzt werden (siehe Punkt 2). Schwangere haben natürlicherweise eine höhere Körpertemperatur als Nichtschwangere – und geraten daher auch in den Fokus der Steckmücken.

Wie man Mücken los wird…

Mücken verlassen sich zumindest im Nahbereich auch auf ihre Augen, um ein Opfer auszuwählen. Dabei bevorzugen sie kontrastreiche und dunkle Flächen. Ein weißes T-Shirt kann also Wunder wirken – wenn daneben jemand steht, der sich für ein dunkles Shirt entschieden hat.

Der beste Tipp ist sicherlich, die Mücken gar nicht erst in die Wohnung oder in den Wohnwagen hineinkommen zu lassen. Hier helfen simple Fliegengitter, die man mit einfachsten und günstigsten Mitteln an jedem Fenster anbringen kann.

Abends sollte man zudem beim Wohnwagen nicht die Türe aufstehen lassen. Moskito-Vorhänge oder Chenille-Flauschvorhänge für die Wohnwagentüren gibt es im Campinghandel schon für etwa 20 € – sie helfen, eine Belagerung des Wohnwagens mit Mückenschwärmen zu vermeiden.

Dennoch: Wer in lauen Sommernächten nicht den ganzen Abend im Wohnwagen oder geschlossenen Vorzelt verbringen möchte, hat es zwangsläufig mit Mücken zu tun.

Spezielle Mücken-Abwehrsprays enthalten oft pure Chemie – vor allem den hochwirksamen, aber umstrittenen Wirkstoff DEET, über den ich beim Wespenfallen-Produkttest bereits genügend geschrieben habe. Andere Mittel setzen auf den Wirkstoff Icaridin (Hydroxyethyl-Isobutyl-Piperidin Carbox­ylat), der zwar ähnlich wirksam wie DEET ist, dessen Schutz aber tendenziell kürzer anhält.

Mücken-Abwehrmittel auf natürlicher Basis sind die Lösung für Menschen, die auf den Einsatz von Chemie verzichten wollen. Ätherische Öle wie Citronella oder der Duft von Geranien wirken auf Mücken eher abstoßend. Daher werden solche ätherischen Öle eingesetzt, um den für Mücken verlockenden Hautduft zu überdecken.

Mückenstich: Was tun, wenn’s doch passiert ist

Trotz aller Vorsicht hat trotzdem so ein fieses Mücken-Weibchen zugestochen?

Dann erst einmal eine beruhigende Nachricht: In Deutschland werden durch Mückenstiche so gut wie keine Krankheiten übertragen. Lediglich in den Tropen, den Subtropen oder den südlichen Teilen Europas können ernsthafte Folgekrankheiten aus einem Mückenstick resultieren.

Allerdings ist bereits das Jucken eines Mückenstiches äußerst lästig. Das Wichtigste: Bloß nicht kratzen, denn sonst kann sich das Ganze auch noch entzünden, weil über die offene Haut auch noch Bakterien in die Wunde eintreten können.

Am Besten hilft bei einem Mückenstich, was die Schwellung schnell beseitigt – also alles, was kühlt und / oder antibakteriell wirkt. Ein Kühlpad, ein in kaltem Wasser getränkter Waschlappen oder kühlendes Gel gegen Insektenstiche wirkt hier schon Wunder.

Auch gut: eine aufgeschnittene Zwiebel oder eine Scheibe Zitrone auf die betroffene Stelle legen.

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