[Test] Sirup-Wespenfalle

Die Wespenpopulation ist dieses Jahr besonders groß – das liegt an trockenen und warmen Frühjahr, welches optimale Bedingungen für die Wespenlarven-Aufzucht bot. Fruchten sämtliche Tipps zum Vertreiben von Wespen nicht mehr, kann man nur noch zu anderen Mitteln greifen. Wir haben eine Wespenfalle aus Glas für euch getestet!

Warum eine Wespenfalle?

Wespenfalle als Design-Element

Im Handel ist ja so allerhand gegen Wespen erhältlich. Biozide finden sich dort ebenso wie Abwehrsprays oder -cremes, die direkt auf die Haut aufgetragen werden.

Viele dieser Mittel enthalten den Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid), der ursprünglich für die Einsätze des US-Militärs in tropischen Gebieten entwickelt wurde. DEET ist zwar sehr wirksam, aber auch nicht ganz bedenkenlos: Er kann Nebenwirkungen auslösen und sollte bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei Menschen, die bereits auf andere Wirkstoffe empfindlich reagieren, keinesfalls eingesetzt werden.

Mal abgesehen davon, sind diese Mittel auf Dauer auch kostspielig – vor allem, wenn man wie in diesem Jahr sehr viele Wespen verzeichnet und damit eine lange Anwendungsdauer anvisieren muss.


Wir wollen ja nun auch nicht sämtliche Wespen ausrotten, sondern lediglich im Umkreis des Essplatzes von ihnen verschont sein.

Befüllen der Wespenfalle



Wir haben uns also dazu entschlossen, eine Wespenfalle aufzuhängen. Diese besteht in unserem Fall aus einem Glaskörper (es gibt aber auch Modelle aus Kunststoff), dessen Bodenbereich nach innen gewölbt und mittig mit einem Einflugloch versehen ist.

Die Falle an sich ist sehr schön anzuschauen und taugt sogar noch als Design-Element.

In die Bodenwölbung füllt man nun entweder einen bestimmten Lockstoff, der von einigen Firmen direkt mit der Falle vertrieben wird – oder greift zu einer günstigeren und nicht minder wirksamen Lösung. Ganz ohne Chemie geht’s nämlich auch: Sehr effektiv ist nach unserer Erfahrung eine Mischung aus Fruchtschorle oder -saft und Fruchtsirup (im Verhältnis 4:1). Dieses Gemisch füllt man durch die obere Öffnung der Flasche ein, bis der innere Kragen des eingewölbten Bodens der Wespenfalle mit der Saft-Sirup-Mischung aufgefüllt ist.

Dann verschließt man die obere Einfüllöffnung mit beiliegendem Korken oder Glaskolben.


Ich muss gestehen, wir haben sogar 3 Fallen im Umkreis von etwa 5 bis 8 Metern vom Essplatz bzw. Wohnwagen aufgehangen, weil die Wespen wirklich Überhand genommen haben.

Da am Boden der Wespenfalle noch Abstandshalter angebracht sind, kann man die Wespenfalle alternativ auch aufstellen und muss sie nicht zwangsläufig aufhängen. 






Wirkung der Sirup-Wespenfalle



Am besten funktionierten die Wespenfallen in der Nähe von Blühpflanzen an einem sonnigen Platz. Sobald die Saftmischung warm wurde und begann, auszudünsten, lockte der süsse Geruch die Wespen scharenweise an. Sie fliegen durch das Loch im Boden der Wespenfalle in diese hinein, finden aber den Ausgang nicht mehr. Warum das so ist, ist mir schleierhaft. Eigentlich müssten sie nur zum Boden wieder rauskrabbeln – tun sie aber nicht!

Gefüllte Wespenfalle
Sie suchen und suchen und fallen dann irgendwann in die Sirupmischung, wo sie ertrinken. Ein bißchen tun sie mir schon leid, es ist eigentlich schon grausam, sie dort zappeln zu sehen…

Es spielten sich um die Falle herum schier unglaubliche Dinge ab. Obwohl schon 30 bis 50 Wespen in der Falle zappelten, versuchten immer wieder andere Wespen, auch in die Falle zu gelangen. Teilweise jagten sie sich gegenseitig vom Einflugloch weg!


Aktuelle Zählungen bei der Reinigung der Wespenfalle ergaben bis zu 200 Wespen pro Falle und Tag.




Reinigung der Wespenfalle



Die Reinigung sollte in den frühen Morgenstunden oder nach Eintritt der Dunkelheit erfolgen. In dieser Zeit ist die geringste Aktivität der Wespen zu erwarten.


Trotzdem ist auch in dieser Zeit Vorsicht angesagt, da noch einzelne Tiere im Inneren der Wespenfalle leben könnten. 


Der Inhalt sollte gut entsorgt werden, zum Beispiel in einer Wassertoilette, Plastiktüte oder – am ökologischsten und effektivsten – in einem Erdloch vergraben werden. Nach der Reinigung kann man die Wespenfalle sofort wieder befüllen und für den nächsten Tag aufhängen.




Nur Wespen in der Wespenfalle?

 

Blick in die Wespenfalle


Meine Bedenken waren groß, dass nicht nur Wespen sich in die Falle verirren, sondern auch Bienen und Hummeln – das wäre für mich das Aus für die Falle gewesen.


Erstaunt war ich, dass tatsächlich auch nach mehreren Tagen und entsprechenden Leerungen nicht eine einzige Biene oder Hummel in der Falle nachzuweisen war! Lediglich ein paar Fliegen – vielleicht 2 pro Falle – haben sich verirrt.

Kosten & Bezugsquellen

Die Kosten liegen für eine Falle bei unter 15 € – je nach Anbieter sogar bei unter 10 €! Auf Amazon haben wir ein baugleiches Modell gefunden – rechts im Kasten seht ihr den aktuellen Preis dafür.

Tipps:

  1. Auf Amazon gibt es auch 2er-Sets, diese sind meist günstiger. 
  2. Und: Die gleichen Wespenfallen gibt es auch in farbigem Glas!


Fazit



Die Wespenfalle hält, was sie verspricht: Sie fängt Wespen ein – und zwar äußerst effektiv! Man sollte aber nicht zu zart besaitet sein, denn der Anblick der im Sirup zappelnden Wespen ist nicht schön.

  • Wirkung: sehr gut
  • Anschaffungskosten: gut
  • laufende Kosten: sehr gut
  • Lebendfalle: nein

Unser Gesamt-Testurteil: Gut





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