Kühlboxen für den Sommer – Welche Unterschiede gibt es?

Wenn im Sommer die Temperaturen steigen und man trotzdem auch unterwegs gekühlte Getränke geniessen will, helfen schon ein paar simple Tricks, die ich euch bereits hier vorgestellt habe. Wer aber neben dem kalten Bierchen auch Speisen kühlen will, kommt um die Anschaffung einer Kühlbox oft nicht herum.

Dabei trifft man auf viele unterschiedliche Modelle – die einfachsten Kühlboxen sind schon für wenige Euro zu haben, für manche muss man aber auch schon mal locker einen mittleren dreistelligen Betrag auf den Verkaufstresen legen. Klar, dass es hier einen Unterschied geben muss – aber welchen?

Die 4 Kühlboxen-Typen

Es gibt unterschiedliche Arten, eine Kühlbox dazu zu bringen, das ihr Anvertraute im Inneren kühl zu halten:

© Keerati / Freedigitalphotos.net
  1. Die sogenannte passive Kühlbox ist eine mehr oder weniger gut isolierte Truhe, deren Innenraum mit Kühlakkus gekühlt wird, die zuvor im heimischen Gefrierschrank eingefroren werden. Diese Kühlboxen eignen sich gut für die Kühlung über einen kurzen Zeitraum, zum Beispiel für einen Tagesausflug. Ihr Vorteil: Sie haben ein sehr geringes Eigengewicht und sind durch die nicht vorhandene Technik praktisch unkaputtbar. Außerdem sind sie sehr günstig und schon für um die 15 € zu haben. Kühltaschen arbeiten nach dem gleichen Prinzip, isolieren jedoch nicht ganz so gut wie die festen Kühlboxen.
  2. Die weit verbreiteten elektrischen Kühlboxen erkennt man meist schon an einem Ventilationsgehäuse im Deckel. Sie arbeiten nach den sogenannten Peltier-Effekt und transportieren die Abwärme mittels eines Ventilators nach außen. Das erzeugt ein leises, aber andauerndes Summen. Die Kühlleistung ist mit etwa 18 °C unter der Außentemperatur respektabel, d. h. bei 30 °C im Sommer werden die Getränke im Inneren auf ca. 12 °C runtergekühlt. Dass man die Box deshalb möglichst nicht in die pralle Sonne stellen sollte, sondern in den Schatten, versteht sich von selbst. Da es bis auf den Ventilator keine beweglichen Teile gibt, ist eine elektrische Kühlbox wartungsarm und langlebig.

    Elektrische Kühlboxen für den Sommer sind relativ günstig. Ab etwa 30 € findet man schon passende Angebote, teurere Geräte bieten oft eine höhere Kühlleistung (z. B. durch zwei Ventilatoren), niedrigeren Stromverbrauch, einen größeren Innenraum oder können per Umschalttaste sogar zum Wärmen von Speisen verwendet werden! Wer zum Beispiel am Baggersee keine Stromquelle zur Verfügung hat, kann die Box immer noch wie eine passive Kühlbox nutzen und Kälteakkus verwenden – ansonsten ist man für den Betrieb natürlich von einer Stromquelle abhängig. Das kann die normale Steckdose sein, so gut wie alle elektrischen Kühlboxen sind jedoch auch mit einem 12-Volt-Anschlus für den Zigarettenanzünder im Auto ausgestattet.

  3. Absorber-Kühlboxen sind in Aufbau und Funktionsweise eigentlich nichts anderes als die wohlbekannten Kühlschränke, die in fast jedem Wohnwagen eingebaut sind. Wie diese genau funktionieren, könnt ihr in meinem Artikel über Absorber-Kühlschränke nachlesen. Klarer Vorteil der Absorber-Kühlboxen ist, dass sie absolut geräuscharm arbeiten und eine sehr gute Kühlleistung vorweisen können: Bis zu 30 °C unter der Außentemperatur ist problemlos möglich. Sie können elektrisch betrieben werden (230 Volt oder 12 Volt, manche Modelle auch per Batterie) und sogar mit Gas, was sie unabhängig vom Einsatzort macht. Sie besitzen ebenso wie die elektrischen Kühlboxen keine beweglichen Teile und sind daher nahezu wartungsfrei. Aber: Absorber-Kühlboxen sind keine Leichtgewichte. Um die 15 Kilo bringen sie auf die Waage und sind daher nichts, was man auf eine Wandertour mitnehmen könnte. Die Anschaffungskosten liegen bei etwa 200 bis 300 €, je nach Größe und Marke.
  4. Kompressor-Kühlboxen arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie der Kühlschrank in der heimischen Küche:
    • In einem geschlossenen Rohrsystem wird mittels eines Kompressors ein Kühlmittel verdichtet. Durch den Druck von bis zu 8 bar entsteht Wärme und das Kühlmittel wechselt den Aggregatzustand – es wird gasförmig.
    • Im ‘Verflüssiger’ wird dieses Gas – wie der Name schon sagt – wieder verflüssigt und gibt dabei Wärme an die Umgebung ab. Den Verflüssiger hat sicher jeder schon einmal gesehen – es sind bei einem Kühlschrank die schwarzen Rohre auf der Rückseite des Gerätes.
    • Das nun flüssige Kühlmittel wird im Verdampfer wieder gasförmig. Dazu nimmt es Wärme auf und gibt Kälte ab. Die dazu nötige Wärme entzieht es dem Kühlgut in der Kühlbox, also unseren Speisen und Getränken. Das Prinzip der Kühlung durch Verdampfung ist nichts anderes, als wir an heißen Sommertagen erleben, wenn wir aus dem Schwimmbecken steigen und uns mit nasser Haut in die Sonne legen – trotz Hitze frösteln wir zunächst, bis das Wasser auf der Haut verdampft ist.
    • Der Kompressor saugt nun das gasförmige Kühlmittel wieder an und der Kreislauf ist geschlossen.

    Kompressor-Kühlboxen haben die beste Kühlleistung, ja sogar Tiefkühlen ist mit ihnen möglich! Sie sind aber auch die teuersten Kühlboxen (ab 300 € geht es hier erst los), mit 20 kg und mehr echte Schwergewichte und durch den Kompressor auch nicht sehr geräuscharm.

 

Fazit

Für welche Kühlbox man sich entscheidet, hängt nicht nur vom Kaufpreis, sondern vor allem von der Einsatzart ab. Geräuschlose Varianten wie die Absorber-Box oder die passive Kühlbox sind in Schlafräumen besser geeignet als Geräte mit Kompressor oder Ventilator. Leistungsmäßig ist die Kompressor-Kühlbox unschlagbar, für einen Kurztrip am Wochenende oder ein Picknick im Grünen reichen aber auch die günstigeren passiven oder elektrischen Kühlboxen vollkommen aus.

Dir gefällt mein Blog? Dann folge mir doch…

rss

Facebook


Google+


Twitter


Newsletter

3 Kommentare

  1. Hallo Sandra, vielen Dank für den tollen Bericht. Wir sind zwar Dauercamper, nehmen aber auch immer eine Kühlbox mit. Bis der Kühlschrank auf Temperatur ist, belassen wir dann alles in der Kühlbox an der Steckdose. Herzliche Grüße Caren von dauercamper.info

  2. Also wir haben eine die mit Gas betrieben wird, und sind super zufrieden mit der 😉 So ist man auch unabhängig von Strom. Sie kann aber auch im Auto mit 12V geladen werden

Kommentar verfassen