Ein entspannter Urlaub ohne Schnarchen – das hilft

-Gastbeitrag –

© photostock / Freedigitalphotos.net

Der Urlaub sollte die erholsamste Zeit des Jahres sein. Endlich mal ausspannen vom beruflichen Stress und den Alltagssorgen. Für Schnarcher kann sich aber bereits bei der Urlaubsplanung schon Stress entwickeln. Denn vielen ist das Schnarchen peinlich. Vor allem, wenn nicht nur der Bettpartner – der ja bereits an die nächtliche Geräuschentwicklung gewöhnt ist – davon gestört werden könnte.

Ein Campingtrip mit Freunden, ein Wanderurlaub mit Übernachtung auf der Almhütte oder eine Städtereise im Hostel. Hier kann der Urlaub alles andere als erholsam werden, wenn unter den Mitreisenden ein starker Schnarcher ist, der die anderen Urlauber um den Schlaf bringt. Selbst beim Camping kann man sich nicht unbedingt in seinem eigenen Zelt sicher fühlen. Denn manche Schnarcher erreichen Lautstärken von bis zu 90 Dezibel (was einem vorbeifahrenden LKW entspricht). Und auch für den Schnarcher selbst ist es extrem unangenehm, wenn er die ganze Reisegesellschaft um ihre wohlverdiente Erholung bringt.

Auch wenn man nur mit seinem Partner alleine in einem Hotelzimmer nächtigt, kann das Schnarchen zu Problemen führen. Denn wenn dieser keinen Schlaf findet, ist er leichter gereizt und dann ist Streit vorprogrammiert. 23 Prozent der Deutschen geben an, dass sie sich im Urlaub vor allem vom lauten Schnarchen des Partner gestört fühlen und bei jedem Fünften wird sich im Urlaub gestritten.

All das muss nicht sein…

Wenn man als Schnarcher von dem Problem weiß, kann man entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Manche Bettpartner von Schnarchern versuchen sich mit Ohrstöpseln zu helfen, aber diese reichen oft nicht aus. Zudem stört die meisten Menschen am Schnarchen gar nicht so sehr die Lautstärke, sondern eher die Dauerhaftigkeit. Außerdem kann man ja schlecht von der ganzen Reisegesellschaft verlangen, dass jeder Ohropax einpackt.

Um das richtige Hilfsmittel gegen das Schnarchen auszuwählen, ist es zunächst wichtig zu wissen, wann und wie geschnarcht wird. Dazu fragt man am besten seinen Partner, den der wird es am besten wissen.

  • Manche Menschen schnarchen vor allem in Rückenlage. In dieser Position kann der hintere Teil der Zunge der Schwerkraft folgend nach hinten sinken und den Rachenraum verengen. Diese Schnarcher sollten versuchen, die Schlafposition in Rückenlage zu vermeiden. Dazu gibt es spezielle Kissen und Anti-Schnarch-Rucksäcke, die einen nur in Seitenlage schlafen lassen. Ein alter, wenn auch unbequemer Trick ist es, sich einen Tennisball mit Klebeband auf den Rücken zu kleben.
  • Für Menschen, die vor allem durch die Nase schnarchen, gibt es Nasenpflaster und sogenannte Nasendilatatoren aus Kunststoff. Diese Produkte funktionieren, indem die Atemwege durch die Nase offen gehalten werden. Dadurch wird der Atemwegswiderstand herabgesetzt und es tritt seltener schnarchen auf. Außerdem wird dadurch die Mundatmung verhindert.
  • Am häufigsten ist das Schnarchen durch den geöffneten Mund. Dies passiert meist unbewusst während des Schlafens. Das Gewebe im Gaumenbereich begünstigt jedoch das Schnarchen. Deshalb sollten Mundschnarcher die Mundatmung vermeiden. Zu diesem Zweck gibt es Mundstücke aus Kunststoff (z.B. SomniPax), die die Mundöffnung verhindern. Auch Kinnbänder erfüllen diesen Zweck.
  • Manche Menschen schnarchen besonders dann, wenn sie Alkohol getrunken haben. Natürlich will man sich im Urlaub auch mal ein Gläschen gönnen, aber gerade der späte Alkoholkonsum fördert die Erschlaffung der Rachenmuskulatur und begünstigt so die Entstehung des unangenehmen Geräusches. Den Mitreisenden zuliebe sollte dann vielleicht auf den spätabendlichen Drink verzichtet werden.

Besonders laute Schnarcher, die auch Zeltnachbarn oder sogar Zimmernachbarn stören, sollten sich eventuell im Hinblick auf ein Schlafapnoe-Syndrom untersuchen lassen. Gerade dann, wenn es zwischen dem Schnarchen zu Atemaussetzern kommt, kann ein Gespräch mit einem HNO-Arzt sinnvoll sein.

Zum Schluss…

noch ein kleiner Hinweis für Flugreisende:

Bei Langstreckenflügen muss man durchaus mit schnarchenden Sitznachbarn rechnen. Das Landgericht Frankfurt urteilte 2007, dass man deshalb keinen Anspruch auf Entschädigung hat, wenn man sich von einem Schnarcher gestört fühlt. Deshalb, liebe Schnarcher: Tun Sie etwas gegen das Schnarchen oder verzichten Sie auf Ihr Nickerchen.

Der Gastbeitrag wurde verfasst von Jan Wrede.
Jan Wrede hat Humanmedizin in Erlangen studiert und im November 2016 sein Studium abgeschlossen. Seit 2013 schreibt Jan Texte und Artikel für Somnishop zu medizinischen
Themen, wo Sie weitere Informationen zum Thema Schnarchen finden. Dabei bearbeitet er unter Anderem die Themen Schnarchen und Schlaf, sowie Venenleiden und fußorthopädischen
Beschwerden.

Dir gefällt mein Blog? Dann folge mir doch…

rss

Facebook


Google+


Twitter


Newsletter

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für den interessanten Beitrag! 🙂

    Von leichten Schnarchgeräuschen wache ich i.d.R. nicht sofort auf – zu lautes Schnarchen hingegen stört mich sogar sehr!

    ..und lieber Jan, da hast du vollkommen Recht "hier ist der Streit vorprogrammiert"!

    Besonders interessant finde ich die letzten 4 Gedankenpunkte, in denen die Ursachen des Schnarchens näher untersucht werden (bei meinem Mann trifft wohl der dritte Punkt "das Mundschnarchen" am ehesten zu – Durch eine Spange, haben wir das mittlerweile ganz gut in den Griff bekommen) 🙂

    Liebe Grüße, und einen schönen Abend wünscht,
    Leonie

Kommentar verfassen