Schlafen im Zelt – welche Möglichkeiten gibt es?

Isomatte und Schlafsack
© VRD / Fotolia.com

Ich gestehe, ich bin verwöhnt.

In meinem Wohnwagen liege ich sanft gebettet auf einer Kaltschaummatratze und kann wunderbar schnurseln 🙂

Jetzt bin ich aber nun mittlerweile Mutter eines 5-jährigen Sohnes – und der will auch außerhalb des Urlaubes mit Wohnwagen Campingfreuden genießen. Und wenn es nur im Garten ist. Mir schweben da aber ganz andere Gedanken vor als Lagerfeuerromantik und frische Luft!

Früher war es kein Problem: Da zog man mit Zwei-Mann-Zelt und Isomatte aus, um ein schönes Wochenende in freier Natur zu erleben.

Wenn ich heute nur daran denke, auf einer wenig komfortablen Isomatte die ganze Nacht schlafen zu müssen, tut mir allein beim Gedanken daran der Rücken weh.

Das muss doch auch besser gehen… daher habe ich mich mal umgesehen, was es sonst noch an Schlafstätten gibt.

Luftmatratzen: Auf Luft gebettet

Luftmatratze
© marin / Freedigitalphotos.net

Mein erster Gedanke: eine Luftmatratze!

Ihr Vorteil ist, dass sie leicht ist, wenig Stauraum im Gepäck einnimmt und relativ bequem ist. Es gibt sie mittlerweile sogar als selbstaufblasende Varianten – werden meist unter der Bezeichnung “Luft-Gästebett” gehandelt -, was den Aufbau weniger schweißtreibend und schneller gestaltet.

Luftmatratzen zum Aufpumpen sind dagegen günstiger und nicht weniger komfortabel – und wäre für  mich für die zwei- oder dreimal im Jahr Camping im Zelt die erste Wahl.

Nachteilig ist hier allerdings, wenn man mit zwei Personen auf einer großen Luftmatratze liegt. Man spürt jede Bewegung des anderen. Wem an ruhigem Schlaf gelegen ist, der wählt daher einzelne Luftmatratzen.

Die meisten Luftmatratzen sind relativ niedrig, was gerade für ältere Leute das Aufstehen erschwert.

Und: Trotz der Luftpolsterung liegt man direkt auf dem Boden. Die Luftschicht in der Matratze wirkt nicht isolierend, weshalb es von unten her in kalten Nächten richtig ungemütlich werden kann.

Tipp:
Eine Isomatte unter die Luftmatratze gelegt, kann hier Abhilfe schaffen. Wer nicht sowieso mit wärmendem Schlafsack zeltet, kann sich auch noch eine Wolldecke auf die Matratze – gewissermaßen als Bezug – unterlegen. Allerdings ist das alles zusätzliches Gepäck!

Hängematten: In der Luft gebettet

Hängematte
© EA / Freedigitalphotos.net

Hängematten sind natürlich nichts fürs Zelt – wo will man sie auch aufhängen? Aber dennoch ist es eine interessante Variante, die Nacht zu verbringen. Unter freiem Sternenhimmel soll es sich ganz gut schlafen – sofern es nicht regnet. Aber selbst hierfür gibt es super Lösungen, wie zum Beispiel integrierte Planen und Moskitonetze.

Großer Vorteil der Hängematte: Man ist weit vom Boden weg und somit auch bei schlammigem Untergrund  relativ gut gebettet.

Die rundliche Liegeform ist aber sicher nicht für jeden etwas. Auf Dauer würde ich hier wohl haufenweise Dankesbriefe meines Orthopäden bekommen.

Für eine Person sicher eine mögliche Variante, die Nacht zu verbringen – sofern man die Liegehaltung mag und eventuellem Schaukeln (z. B. bei Wind) nicht abgeneigt ist. Fürs Zelten mit Kind aber eher ungeeignet.

Feldbetten: Über dem Boden schweben

Feldbett
© Nikita Buida / Fotalia.com

Zur Zeit sieht man sie viel im Fernsehen oder der Zeitung, weil sie in vielen Flüchtlingsunterkünften als Notbetten aufgestellt werden: Feldbetten.

Ein Feldbett ist ja eigenlich nur ein Gestell – meist aus Metall, aber ich habe auch schon Modelle aus Holz gesehen – über welches ein reissfester Stoff als Liegefläche gespannt ist.

So richtig konnte ich mir nicht vorstellen, dass so ein Feldbett bequem sein kann, sieht es doch eher spartanisch und nach wenig Komfort aus. Also habe ich mich auf den Weg zum örtlichen Campingzubehör-Handel gemacht und habe dort einmal Probe gelegen.

Ich muss sagen, ich war erstaunt, dass man doch relativ gut und bequem auf dem Feldbett liegen konnte. Vorteil ist natürlich, dass man vom Boden und somit vom Schlamm und der Bodenkälte weg ist – nicht umsonst stammen die Feldbetten ursprünglich aus dem Militär und werden dort noch heute eingesetzt. Außerdem sind sie schnell auf- und abgebaut.

Es gibt sogar Feldbetten für 2 Personen oder für große Menschen ein 210 cm langes Feldbett – und sogar schwere Personen finden auf einem Feldbett nächtliche Ruhe, denn diese sind meist für hohe Belastbarkeiten zwischen 100 und 250 kg ausgelegt – je nach Modell.

Weiterer Vorteil: Die Liegehöhe von etwa 40 cm ist auch ideal für Menschen, die aufgrund des Alters oder eines Gebrechens von einer Isomatte nicht wieder hochkommen würden.

Aber: Für unser Zwei-Mann-Zelt ist so ein Feldbett einfach zu hoch, da liege ich mit dem Kopf schon fast unter der Zeltdecke. Und so ein Feldbett ist nicht ganz leicht: 5 bis 6 kg sind für ein einzelnes Feldbett an Gewicht einzurechnen – wer zu Fuß die Welt erkundet, wird sich aus diesem Grund wohl eher nicht für ein Feldbett entscheiden.

Was also tun?

Nun, ich habe im Keller noch eine Luftmatratze – ich werde wohl in den sauren Apfel beißen und die ein, zwei Nächte mit meinem Sohn auf einer solchen nächtigen. Vorher überprüfe ich aber, ob sie auch kein Loch hat – ganz wichtig, sonst wird die Nacht auf jeden Fall ein Reinfall!


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10 Kommentare

  1. Ich persönlich schlafe auch viel lieber bequem (ich denke da werde ich nicht der einzige sein). Ich habe mir im letzten Jahr ein Feldbett angeschafft – für ca. 37,- Euro. Der Preis war akzeptabel und die Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt. Keine Matratzen mehr aufpumpen und noch wichtiger: nie wieder im Schlaf wegen mangelnder Luft aufwachen!

    Mein Fazit: Wer nicht auf Komfort verzichten möchte, dem lege ich die Anschaffung eines Feldbettes auf jeden Falls ans Herz!

  2. Hallo,
    Ein Feldbett ist natürlich die optimale Lösung. Aber in einer guten Hängematte lässt es sich auch einige Zeit lang gut aushalten. Ich habe so eine einfache, relativ günstige Reisehängematte: http://haengemattenshop.com/outdoor-camping/haengematten
    Die ist schon sehr oft bei meinen Bagpackingtouren zum Einsatz gekommen und hat mir immer einen sehr gemütlichen Schlafplatz geboten. Ein Feldbett ist halt meist groß und sperrig, und etwas ungemütlich zu transportieren. Aber wenn ihr mit dem Wohnwagen unterwegs seit, sollte das ja kein Problem sein. Für mich bleibt aber die Hängematte dennoch die beste Alternative!

    Liebe Grüße!

  3. Hallo,
    ich bevorzuge es auch auf einem Feldbett zu schlafen. Es ist einfach deutlich bequemer und man hat nicht ständig irgendetwas spitzes im Rücken 🙂
    Habe mir vor kurzem auch ein "Ultraleicht-Feldbett" zugelegt, dass passt auch locker in den Wanderrucksack und hat auf langen Touren meine Isomatte ersetzt.
    Es ist wirklich kein Vergleich und die einmalige Investition hat sich mehr als gelohnt.

  4. Ich hab mir letztes Jahr selber ein Feldbett mit Alurrahmen beim dänischen Bettenlager gekauft und bin damit sehr zu frieden.
    Ich nutze das Bett mit einer selbstaufblasbaren Luftmatratze, da ich nachts oft die Knie angewinkelt habe und die auf dem Gestänge drücken würden. Mit der LuMa ist das kein Problem mehr. Außerdem habe ich diese dann noch mit einer Decke überzogen (Fleece eignet sich da am besten, da es keine Feuchtigkeit hällt, man halt also nicht Abends das Gefühl, dass es irgendwie klamm ist).
    Ich selber wiege knapp 100 kg und hatte bis jetzt keine Probleme mit ausleierndem Tuch oder brechendem Gestänge. Auch der Aufbau gestaltet sich mit den richtigen Tricks eher einfach und das schafft selbst meine Freundin, die weder über viel Kraft, noch über viel Körpermasse verfügt (die neueren Betten haben verlängerte Gestänge an Kopf- bzw. Fußseite, du hängst eine Seite ein, ziehst die zweite Seite durch die Schlaufe des Tuches, stellst das Bett hochkannt auf die Seite, die noch nicht drin ist, guckst dass du das eine Loch erwischst. Dann stellst du sich mit einem Fuß auf die verlängerte Stange und hebelst es dann vorsichtig rein).
    Wichtig ist, wie schon erwähnt, dass du nicht draufrum hopst oder Fuß- bzw. Kopfende belastest.
    Das Bett hat ca. 35 Euro gekostet.

    Das letzte mal richtig gefrohren habe ich übrigens letztes Jahr im Juni, als ich im Alex, in dem die Bodenplane nicht eingenäht wart, auf dem Boden geschlafen habe….

  5. Ich lege meistens eine Isomatte auf mein Campingbett. Wenn man nur auf dem dünnen Polyester-Überzug liegt, hat man häufig Rückenprobleme am nächsten Tag. Die Isomatte macht die ganze Sache ein bisschen weicher. 🙂

  6. Als Kind und Heranwachsender gab es für mich nichts schöneres als direkt auf dem Zeltboden zu schlafen. Ausgestattet mit einem Handelsüblichen Schlafsack habe ich so viele Nächte im direkten Kontakt mit der Natur verbracht. Das hat sich mit voranschreitendem Alter nun etwas geändert. Habe schon einiges Probiert, für mich kommt aber nur noch meine bequeme Karpfenliege in Frage 😉

  7. Ich bevorzuge dann doch die alte traditionelle Art zu Campen. Im Zelt nur mit Isomatte und Schlafsack. Ein Feldbett möchte ich nicht benutzen.

  8. Wir bevorzugen qualitativ hochwertige Campingbetten für unseren Urlaub! Da gibts eine Vielzahl von Ratgeberseiten die einige Feld,- und Campingbetten auflisten. LG Stefan

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