Der Landrat-Lucas-Weg

– Wandertipp im Bergischen Land –

Waldweg
© Unsplash / Pixabay.com

Warum in die Ferne schweifen und das Gute liegt so nah?

Wandertouren kann man nicht nur in den Alpen, auf dem Rothaarsteig oder Eifelsteig erleben, auch direkt vor der Haustür warten manchmal wunderschöne, verwunschene Naturwege, die es zu entdecken gilt. Ein solcher, uriger Wanderweg ist der sogenannte Landrat-Lucas-Weg, der von Opladen nach Solingen-Burg führt und der insgesamt 24 km misst.

Wer war Adolf Lucas?

Adolf Lucas wurde am 6. Juli 1862 in Elberfeld (gehört heute zu Wuppertal) geboren und starb am 1. Mai (andere Quellen datieren den 9. Mai) 1945 durch Suizid. Von 1900 bis 1927 war er Landrat des Kreises Solingen. Lucas machte sich als Landrat verdient und gründete anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums anno 1925 die Landrat-Lucas-Stiftung, die junge, kinderreiche Familien ebenso wie Alleinerziehenden, Senioren und Behinderten aus dem Kreis noch heute mit einem günstigen Baudarlehen fördert – unter bestimmten Voraussetzungen. Der Vollständigkeit halber: Wer Interesse hieran hat, nimmt bitte Kontakt auf mit der Wohnungsbauförderung der Kreisverwaltung, Am Rübezahlwald 7, 51 469
Bergisch Gladbach, per Telefon unter 022 02/ 13-2268 oder
022 02/13-2413.

Kein Wunder also, dass Adolf Lucas nicht nur mit der Benennung eines Gymnasiums in Opladen und einer Straße geehrt wurde, sondern eben auch mit diesem Wanderweg, der beide Wirkungsstätten Lucas’ miteinander verbindet.

24 km durchs Bergische

Das sind 24 Kilometer, die es in sich haben! Man könnte ja denken, das ist eine
lockere Tagestour – für sportliche und ambitionierte Wanderer durchaus
möglich. Hobbywanderern sei aber gesagt: Hier geht es einige Höhenmeter
rauf und runter, auf teils schmalen Pfaden, die man nicht immer als
ausgebaute Feld- oder Waldwege bezeichnen kann.

Der “Bezirkswanderweg 5” der SGV Bergisches Land / Rheinland, wie der Landrat-Lucas-Weg (in der Region auch kurz als Lucasweg bezeichnet) offiziell genannt wird, beginnt am Leverkusen-Opladener Bahnhof , führt zunächst an einer Bahnlinie entlang und begleitet dann ein Stück den Verlauf der Wupper. Kurz vor Leichlingen verlässt der Weg den Wupperlauf und führt östlich an Leichlingen vorbei und kreuzt dabei mehrere Wupper-Zuläufe wie den Neuenkamper Bach, den Murbach und den Weltersbach.

Schloß Burg Seilbahn

Anschließend lehnt sich der Weg eine ganze Zeit lang am Bett des Schmerbach an, um dann über die Ortschaften Bergerhof, Bennert, Oberschmette und Leysiefen dann bei Friedrichsaue auf Solinger Stadtgebiert wieder ins Tal der Wupper zu gelangen. Von hier an folgt der Weg im Großen und Ganzen dem Verlauf der Wupper bis zum Endpunkt in Solingen-Unterburg kurz hinter der Seilbahn.

Wupperhof bis Glüder & zurück (oder umgekehrt)

 

– Tagestour-Tipp –

© maxmann / Pixabay.com

Ein kleiner Ausschnitt dieses Weges führt vom Odentaler Weg (Landhaus Wupperhof) in Solingen über einen etwa 4,5 km langen Höhenzug nach Solingen-Glüder. Dieser ist gut an einem Nachmittag zu bewältigen, allerdings sind gute Wanderschuhe (worauf man bei der Auswahl achten sollte, könnt ihr zum Beispiel auf mein-wanderschuh.de nachlesen) sind auf diesem Teilabschnitt Pflicht, denn es geht steil bergan im Gänsemarsch hintereinander – die Breite des Weges erlaubt es nicht, nebeneinander zu gehen. Höhenangst könnte den Ausflug bereits auf den ersten Metern zunichte machen – immer dicht am Abgrund mit Blick hinunter ins Flussbett der Wupper kann es einem tatsächlich schon mal mulmig werden.

Belohnt wird man allerdings reichlich. Mehrere Stellen laden zum Verweilen ein und bieten eine fantastische Aussicht in und über die Wupperberge. Verpflegung dabei zu haben, ist überdies eine sehr gute Idee, denn bis man nach Glüder kommt, gibt es nichts als Waldwege.

Der Landrat-Lucas-Weg schlängelt sich in diesem Teilabschnitt auf dem Höhenzug immer entlang des Verlaufes der Wupper – wir laufen quasi flussaufwärts. Für die 4,5 km brauchen wir (normale, untrainierte Wanderer) etwa 2,5 Stunden – und sind dabei sogar recht stramm unterwegs. Durchschnittliche Geschwindigkeit eines Fussgängers sind ja etwa 4 km/h – dass wir so viel langsamer sind, erklärt sich durch das Gelände, die Steigung und den Wegezustand.

Ungefähr auf der Hälfte des Hinweges erhaschen wir durch das Geäst einen Blick auf Burg Hohenscheid, auf der die Familie Höffken seit vielen Jahren einen Naturland Biohofladen betreibt (et-hoeffken.de).

Am Scheitelpunkt unserer Tagestour kehren wir erst einmal auf der anderen Uferseite der Wupper im idyllisch gelegenen Waldcamping-Platz Glüder ein – die einfache, aber gute und günstige Küche ist genau das Richtige, um eine Zwischenrast einzulegen und sich zu stärken.

Danach geht es flussabwärts auf Feldwegen im Tal (und daher viel schneller und nicht mehr so beschwerlich wie der Hinweg) wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Wupperhof.

Weitere Infos zum Landrat-Lucas-Weg

 

Sehr hilfreich ist die Seite des Sauerländischen Gebirgsvereines, der das hiesige Wegenetz in Stand hält. Die Karten zum Verlauf des kompletten Lucasweges findet ihr unter folgenden Links:

  • Karte Landrat-Lucas-Weg von Opladen bis Friedrichsaue 
  • Karte Landrat-Lucas-Weg von Friedrichsaue bis Solingen-Unterburg

Wer gerne länger in der Region verbleiben möchte (vor allem für Wanderer ist das Bergische ein El Dorado) kann sich auf dem Waldcamping Glüder für kleines Geld einquartieren. Natürlich lässt sich von hier aus die oben beschriebene Tagestour auch umgekehrt starten 😉

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